translate translate
Naturschutz

Vogelschutzgebiet Irschener Winkl

Wiederansiedlung von Kiebitz Brutpaaren.

Wiesenbrüterschutz im Irschener Winkel (2021)

Bitte Wegegebot vom 1. März bis 30. Juni beachten!

Im vergangenen Jahr wurde auf Initiative des Gebietsbetreuers Chiemsee, Dirk Alfermann, in enger Abstimmung mit der Gemeinde und der Zustimmung durch den Gemeinderat im südlichen Irschener Winkel auf einer Fläche von rund 50 Hektar das Projekt zur Wiederansiedlung der stark gefährdeten Wiesenbrüter, wie etwa Kiebitz und Braunkehlchen, begonnen.
Zwar gelang im vergangenen Jahr noch kein Bruterfolg dieser hier früher heimischen Arten, die Beobachtungen aus dem Jahr 2020 stimmen aber zuversichtlich, dass es schon dieses Jahr mit einer Ansiedlung klappen könnte. Ganz wichtig ist dabei allerdings, dass das Areal in der Zeit von Anfang März bis Ende Juni von Spaziergängern und Hundehaltern vollständig gemieden wird, und die hierdurch bedingten Umwege von letztendlich nur wenigen hundert Metern in Kauf genommen werden.
Der Gebietsbetreuer bittet daher alle Besucherinnen und Besucher ausdrücklich, sich in der vorgegebenen Zeit an das Wegegebot zu halten.

Die Gemeinde Bernau wird das Projekt wieder aktiv begleiten und unterstützen. Durch die Mitarbeiter des Bauhofs wurden die Hinweistafel bereits aufgestellt.

Wir danken für Ihre Mithilfe!

Wiesenbrüter Hinweisschild

Beschilderung zeigt erste Erfolge (2020)

Im Irschener Winkel soll der Kiebitz wieder heimisch werden. Hierfür eignet sich besonders das Gebiet zwischen Birkenallee, Siebertweg (Chiemseerundweg) und Autobahn. Noch bis Mitte der 1980er Jahre brüteten hier bis zu 20 Paare dieses stark bedrohten Vogels. Damit sich der Kiebitz wieder ansiedeln kann, benötigt er störungsfreie Bereiche. Daher weisen seit März entsprechende Informationstafeln auf das Gebiet hin, die die Besucher zudem bitten, das Gebiet bis Ende Juni nicht zu betreten und sich nur auf den ausgewiesenen Wegen aufzuhalten.

Anfang April konnte nun ein Kiebitzpaar im ausgewiesenen Wiesenbrüterareal fotografiert werden. Diese erfreuliche Beobachtung belegt, dass die Maßnahmen bereits erste Erfolge bringen und wirklich sinnvoll und wichtig sind. Zumal gleichzeitig auch ein ebenfalls zu den Wiesenbrütern gehörender Großer Brachvogel bei der Nahrungssuche beobachtet wurde. Wie wichtig diese Wegsperrungen sind, zeigte sich deutlich, als kurz nach Beobachtung der Vögel ein Jogger mitten in das Gebiet lief und damit die Vögel aufscheuchte und leider vertrieb.

Der Gebietsbetreuer für den Chiemsee, Dirk Alfermann, bittet daher alle Besucher des Irschener Winkels, sich weiterhin an das Wegegebot zu halten, um eine Ansiedlung der hoch bedrohten Wiesenbrüter dauerhaft zu ermöglichen.

Kiebitz IW

Der Irschener Winkel, im Gemeindegebiet Bernau a. Ch. gelegen, ist immer noch ein ökologisch herausragendes Gebiet, das vielen Arten einen wertvollen Lebensraum bietet. Allerdings sind dort in den vergangenen Jahren zahlreiche Arten ausgestorben. Das betrifft beispielsweise Kiebitze, Braunkehlchen und Wiesenpieper. Um die noch verbliebenen Arten im Gebiet zu schützen, bittet die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Rosenheim um dringende Mithilfe.

„Der will nur spielen!“, sind sich viele Hundehalter sicher. Aber für viele Vogelarten bedeutet ein aufstöbernder Hund Lebensgefahr. Freilaufende Hunde werden von Wildtieren als Gefahr wahrgenommen. Der Fluchtinstinkt und der Stress, den auch ein gut erzogener Hund bei Wildtieren auslöst, führen zu Energieverlust und erhöhtem Nahrungsbedarf.

In der Brutzeit wirken sich diese Störungen besonders nachteilig auf die Aufzucht der Jungen aus. Störungen bei der Nahrungssuche bedeutet oft hungern für die Küken. Werden die Elterntiere vom Nest aufgescheucht, erkalten die Eier und die Küken sterben. Deshalb werden die Hundehalter dringend gebeten, ihre Hunde speziell während der Brutzeit im Frühjahr nicht frei laufen zu lassen.

Kiebitz soll in den Irschener Winkel zurückkehren

Vor gut 60 Jahren war der Kiebitz am und um den Chiemsee noch ein häufiger und regelmäßiger Brutvogel. Allein im südlichen Bereich des Sees zählte man 50 bis 60 Brutpaare. Auch der Irschener Winkel war eines der Schwerpunkt-Brutgebiete. Noch Mitte der 1980er Jahre konnten hier 20 Brutpaare festgestellt werden. Seit Ende der 1990er Jahre ist der Kiebitz als Brutvogel im Irschener Winkel verschwunden, wie auch an vielen anderen Stellen um den See. Dies soll sich nach Wunsch des Chiemsee-Gebietsbetreuers, Dirk Alfermann, wieder ändern. Denn gerade im Irschener Winkel findet man – dank der extensiven Bewirtschaftung durch ortsansässige Landwirte – noch artenreiche, extensive Streuwien, die für den Kiebitz als Bruthabitat geeignet wären. Leider verlaufen gerade hier im südlichen Teil des Irschener Winkels auch einige Trampelpfade, die gerne von Spaziergängern mit Hunden genutzt werden. In der Brutzeit führt dies zu massiven Störungen, so dass hier kein Wiesenbrüter – zu denen die Kiebitze gehören – ungestört und erfolgreich brüten kann. Daher sollen diese Pfade in der Brutzeit von Anfang März bis Ende Juni gesperrt werden. Dirk Alfermann bittet um entsprechendes Verständnis in der Bevölkerung. Ende Februar, vor Beginn der Brutsaison, werden Hinweistafeln aufgestellt. Über die weiteren Entwicklungen berichtet der Gebietsbetreuer in einer der nächsten Ausgaben.
Die Gemeinde Bernau wird das Projekt aktiv begleiten und unterstützen. Hierzu liegt ein einstimmiger Gemeinderatsbeschluss vor. Mit vereinten Kräften sollte mehr Schutz für die Wiesenbrüter gelingen!

Dirk Alfermann, Gebietsbetreuer Chiemsee

Wege Kiebitz


rot eingezeichnete Wege: ganzjährig nutzbare Fuß- und Radwege

gelb eingezeichnete Wege: gesperrt in der Zeit 01.03 bis 30.06.

Newsletter Anmeldung

Erhalten Sie individuelle Neuigkeiten aus dem Bernauer Rathaus, veröffentlicht und kuratiert über Kommunenfunk.

Jetzt anmelden